Er besuchte in Mellrichstadt die Lateinschule und war ab 1470 als Student in Leipzig. Er studierte neben anderen Fächern vor allem Medizin. In wenigen Jahren konnte er bedeutende akademische Auszeichnungen erreichen. 1480 wurde er Doktor der Medizin. Wegen seiner hervorragenden Kenntnisse berief ihn sein Landesherr, Kurfürst Friedrich III. von Sachsen, zu seinem Leibarzt. 1493 begleitete Martin Pollich den Kurfürsten auf einer Pilgerreise in das Heilige Land und rettete ihm dabei das Leben.
Der Kurfürst hatte schon lange die Gründung einer Universität geplant. Martin Pollich bekam zusammen mit anderen Persönlichkeiten den Auftrag, im Jahre 1502 die Universität Wittenberg zu gründen. Er wurde auch der erste Rektor. Danach blieb er bis an sein Lebensende dort Vizekanzler der Universität und Professor für Medizin. Daneben wandte er sich auch, besonders in den letzten Lebensjahren, der Theologie zu und zeigte auch hier Weitblick, als er einen jungen Mann, der 1512 an der Universität Wittenberg zum Doktor der Theologie promoviert wurde, richtig einschätzte, indem er von diesem voraussagte: „Dieser Mönch wird alle Gelehrten irremachen und die ganze katholische Kirche reformieren.“ Der Mann war Martin Luther. Das Eintreffen seiner Voraussage durfte Martin Pollich allerdings nicht mehr erleben. Er starb am 27.12.1513 und wurde als Vater der Universität Wittenberg dort begraben. Martin Pollich hat in seinem Leben eine Reihe bedeutender medizinischer Bücher geschrieben, in denen er der modernen Medizin mit den Weg bereitete. Wegen seiner großen Gelehrsamkeit gaben ihm seine Zeitgenossen schon den ehrenvollen Beinamen „lux mundi“ (= Licht der Welt).
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