Souverän, sicher, locker und zugleich professionell – so präsentierten sich sieben Musikschülerinnen und ein Musikschüler des Mellrichstädter Martin-Pollich-Gymnasiums beim Additumskonzert im Kloster Wechterswinkel. Oberstudienrat Urs John erklärte den Begriff: „Das Additum ist ein Zusatz, den unsere Schüler für ihr Musikabitur erbringen müssen.“ Normalerweise gehören solche Veranstaltungen zum Pflichtprogramm der Oberstufe. Dieses Mal standen bereits jüngere Solisten ab der 6. Klasse im Rampenlicht. Wie heißt es in einem alten deutschen Sprichwort? Früh übt sich, was ein Meister werden will. Und wahrhaft meisterlich gelangen die anspruchsvollen Darbietungen vor den Augen und Ohren zahlreicher Eltern, Geschwister und Lehrkräfte. Natürlich wurden kräftig die Daumen gedrückt.
Draußen war es bitterkalt, doch Schulleiter Robert Jäger versprach bei seiner Begrüßung, dass es gleich wohlig warm ums Herz werde. Damit sollte er Recht behalten. Er freute sich auf einen wunderbaren musikalischen Abend und betonte, diese Konzerte seien besonders für Schüler der Unterstufe eine gute Gelegenheit, öffentlich aufzutreten und erste Bühnenerfahrung zu sammeln. Besonders schön sei es, die Entwicklung und das Heranreifen Einzelner bis hinauf zur Oberstufe beobachten und begleiten zu dürfen. Robert Jägers Dank galt allen Fachlehrkräften, die ihre Schützlinge altersgerecht fordern und fördern.
Echte Herausforderung
Lea Trost (7. Klasse) eröffnete den Abend am Flügel mit Robert Schumanns Komposition „Wilder Reiter“; fröhlich und verspielt ging dem Mädchen Dmitri Kabalewskys modernes Stück „Clowns“ von der Hand. Feurig ließ Aurora Justus (6. Klasse) gleich darauf ihre Violine „In ungarischer Weise“ tanzen. Füße wippten im Takt der Musik, die Gesichter der Zuhörer begannen zu strahlen. Pauline Schwarz (7. Klasse) entführte dann nach Frankreich. Die fabelhafte Welt der Amélie ist eine romantische Filmkomödie, deren Filmmusik von Yann Tiersen stammt.
Weiter ging es mit Werken aus Barock und Frühromantik. Patricia Schackmar (8. Klasse) wusste an der Querflöte zu überzeugen. In diesen Wochen bereiten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „Jugend musiziert“ auf die Regionalwettbewerbe vor. Dies sei zugleich Patricias Generalprobe für ihren Auftritt dort, wie Urs John erklärte. Agiert sie dann genauso souverän, dürfte gutes Abschneiden garantiert sein. Besonders das moderne Stück „Spinnwebenfäden“ war eine echte Herausforderung.
Eingängig interpretierte Hannah Schrenk (9. Klasse) Carl Maria von Webers „Concertino Es-Dur op. 26“ auf der Klarinette. Auch sie tritt demnächst beim Wettbewerb an und wird – genau wie ihre Vorgängerin – die Jury mit Können überzeugen. „Kein Konzert ohne Bach“, leitete Moderator Urs John zu Lea Schinski (Q12) und damit zur ersten Solistin der Oberstufe über. Voll spielerischer Leichtigkeit und Gefühl brachte sie das „Allegro Assai“ auf der Violine zu Gehör.
Höchste Konzentration
Ausdauer bewies Katharina Goehrtz (Q12). Franz Danzis „Konzert Nr. 2 für Flöte und Orchester D-Moll op. 31“ war alles andere als leichte Kost und erforderte höchste Konzentration. Mit Klaviermusik von Schumann ging es los, und damit endete auch das kurzweilige Konzertprogramm. Christoph Groß (Q12), einziger Mann im Bunde, ließ seine Finger geradezu über die Tasten fliegen. Nicht nur Urs John, der ihm die Noten umblätterte, schien sichtlich beeindruckt. Tosender Applaus brach sich Bahn. Welch grandioses Konzert, an dem sowohl Schülerinnen und Schüler als auch die Gäste ihre helle Freude hatten.
Bericht von Tanja Heier, Main-Post
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