Du bist, was du isst!
Wie wahr das Sprichwort ist, erfuhren Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Jahrgangsstufe am Martin-Pollich-Gymnasium einmal mehr bei einem Vortrag von Prof. Dr. Dr. Dirk Werling. Werling, der an der University of London forscht und lehrt, gab Einblick in die aktuelle Forschung zum Thema, welchen vielfältigen Einfluss das Mikrobiom auf den Menschen hat. Dabei versteht man unter dem Mikrobiom die Gesamtheit aller Bakterienstämme, die bestimmte Körperregionen, z. B. die Haut oder den Darm des Menschen, besiedeln. In einem anschaulichen Vergleich macht der Dozent klar, dass es eben nicht nur „die Bösen“, sondern im Gegenteil, auch „die Guten“ gibt. Immer wieder wird deutlich: „Zu sauber ist echt nicht gut – zu dreckig auch nicht.“.
Anhand wissenschaftlicher Daten zeigt Werling auf, wie sich das Mikrobiom eines Babys abhängig von der Art der Geburt, dem Zeitpunkt und der Art der aufgenommenen Nahrung bei jedem Menschen individuell entwickelt. Beeinflusst wird diese Entwicklung durch den Lebensstil, den Grad der herrschenden Hygiene oder auch der Einnahme von Antibiotika – und all dies beeinflusst das Immunsystem und damit z. B. das Risiko, Allergien zu entwickeln: „Das, was ihr eurem Darm antut, hat im Guten wie im Schlechten Auswirkungen auf euer Immunsystem.“.
Und die Auswirkungen reichen noch weiter: Das Sprichwort „auf sein Bauchgefühl hören“ kommt ebenfalls nicht von ungefähr. Wie der Dozent erläutert, ist eine Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Darmbakterien in beide Richtungen nachgewiesen. Mit der Möglichkeit, dies beispielsweise für die Behandlung von psychiatrischen Krankheiten einzusetzen, gibt Werling abschließend einen Ausblick auf den Nutzen der vorgestellten Forschungsergebnisse.
Bericht: Katharina Altrichter
Foto: Petra Bieber
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