Vortrag zum 8. Mai 1945 regt zum Nachdenken an

16. Mai 2025
Zum Gedenken an den 8. Mai 1945 war Dr. Conrad Fischer von der Universität Würzburg zu Gast an unserer Schule.
In seinem Vortrag ging der promovierte Germanist der Frage nach, wie das Ende des Zweiten Weltkriegs in Literatur und Gesellschaft erinnert und gedeutet wird – als Kapitulation, Niederlage oder Befreiung? Dr. Fischer, der derzeit zur Darstellung von Endzeitwahrnehmungen in der Literatur der Zwischenkriegszeit habilitiert, spannte den Bogen von historischen Fakten bis hin zur literarischen Reflexion gesellschaftlicher Krisen. Anhand von Texten wie Christa Wolfs Blickwechsel und Beispielen aus den letzten Kriegsmonaten – etwa der Zwangsrekrutierung für den „Volkssturm“ – beleuchtete er unterschiedliche Perspektiven auf den 8. Mai 1945. Der Vortrag bot nicht nur eine fundierte historische Einordnung, sondern regte auch zur kritischen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und dem Umgang mit historischen Zäsuren an. Die Schülerinnen und Schüler wurden ermutigt, über kollektive Erinnerung, persönliche Betroffenheit und die Relevanz historischer Deutung für die Gegenwart nachzudenken. Vielen Dank an Dr. Fischer für diesen eindrucksvollen Beitrag! Bericht und Fotos: StR Philipp Schleicher